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Für Babys kann eine RSV-Infektion sehr schwer verlaufen.

Besonders viele Eltern, deren Kinder in oder kurz nach der Corona-Pandemie zur Welt gekommen sind, können ein Lied davon singen – allerdings ein ziemlich heiseres: RSV – das Respiratorische Synzytial-Virus – hat sich in der Zeit seit der Pandemie weit verbreitet und es kann Neugeborene bzw. Säuglinge in den ersten 1,5 Jahren so schwer treffen, dass auch Spitalseinweisungen nötig sein können. Denn RSV beginnt zwar wie ein „normaler“ Husten oder grippaler Infekt und so kann es auch verlaufen. Bei den ganz Kleinen kommen aber auch durchaus schwere Verläufe vor, bei denen das Kind zur Ärztin/zum Arzt – und in schweren Fällen auch ins Spital – muss, wie das SARI-Dashboard der AGES deutlich zeigt.

RSV Steckbrief

RSV betrifft zwar Menschen jeden Alters, ist aber insbesondere einer der wichtigsten Erreger von Atemwegsinfekten bei Säuglingen, v. a. Frühgeborenen, Kleinkindern sowie älteren Erwachsenen.

Die weltweit vorkommenden Viren befallen die Schleimhäute des Atemtrakts in der Luftröhre und siedeln sich dann auch in der Lunge an. Die Übertragung erfolgt in erster Linie über Tröpfcheninfektion, die Viren können sich aber auch z. B. auf den Händen oder auf Gegenständen einige Zeit halten.


Wie die Influenza verbreitet sich RSV vor allem in der kalten Jahreszeit und auch die Krankheitsanzeichen sind ähnlich. In Österreich beginnt die RSV-Saison gewöhnlich im November und erreicht den Höhepunkt im Februar.
Infizierte Personen sind im Durchschnitt 3–8 Tage ansteckend, aber es gibt auch Patient:innen (v. a. mit Immundefekten), die RSV wochenlang ausscheiden können, ohne Symptome zu zeigen.


Bei RSV besteht zwar ein gewisser Nestschutz in den ersten 4 bis 6 Lebenswochen, aber er ist nicht vollständig. Frühgeborene können bereits in den ersten Lebenswochen schwer an einer RSV-Infektion erkranken. Bei älteren Säuglingen und Kleinkindern ist eine RSV-Infektion die häufigste Ursache von Erkrankungen des unteren Respirationstraktes und von damit verbundenen Krankenhauseinweisungen.


Innerhalb des 1. Lebensjahres haben 50–70 % und bis zum Ende des 2. Lebensjahres nahezu alle Kinder mindestens eine RSV-Infektion durchgemacht. Eine langfristige Immunität besteht nicht. Reinfektionen sind häufig, insbesondere bei Erwachsenen mit regelmäßigem Kontakt zu Kleinkindern – also etwa bei Eltern.

Die erste Infektion mit RSV führt fast immer zu deutlichen Krankheitsanzeichen – es kann bei Husten und Fieber bleiben, aber auch eine Lungenentzündung oder keuchhustenähnliche Krankheitsbilder können innerhalb von 1 bis 3 Tagen vorkommen. Als Komplikation kommt häufig eine Mittelohrentzündung hinzu.

Eine gesicherte Diagnose erfolgt über Schnelltests, die RSV allein oder in Kombination mit anderen Erregern (Corona, Influenza) nachweisen.

RSV gehört leider zu jenen Viren, gegen die es keine ursächliche Behandlungsmöglichkeit gibt. Es können nur die Symptome gelindert werden.


Impfschema abhängig vom Geburtsmonat


Für den Impfschutz gegen RSV genügt eine einzige Impfung, bei der aber das Geburtsdatum des jeweiligen Kindes eine Rolle spielt: Falls das Kind zwischen 01. September und 31. März − also während der RSV- Saison − zur Welt kommt, soll es bereits in der ersten Lebenswoche geimpft werden. In vielen Fällen wird diese Impfung also noch in dem Spital erfolgen, in dem das Kind zur Welt gekommen ist.

Kommt das Kind zwischen 01. April und 31. August auf die Welt, soll es ab September – also vor Beginn der nächsten RSV-Saison geimpft werden. Diese Impfung gibt es bei den Kinderfach- oder Hausärzt:innen – und sie wird in vielen Fällen wohl gleichzeitig mit der Rota-Impfung (ab der 7. Lebenswoche) erfolgen. Ganz besonders wichtig ist die RSV-Impfung für Frühgeborene und für Risikokinder bis zum Alter von 24 Monaten.

 

Noch nicht flächendeckend verfügbar


Die Impfstoffe müssen - österreichweit - für die Impfungen in den
Geburtenstationen und bei den niedergelassenen Kinderfach- und Hausärzt:innen
besorgt und verteilt werden. Es ist daher durchaus damit zu rechnen, dass sie erst im
Lauf der nun beginnenden RSV-Saison flächendeckend zur Verfügung stehen
werden.

Mehr Informationen zu RSV gibt's unter:

https://www.sozialministerium.at/Themen/Gesundheit/Impfen/Impfplan-%C3%96sterreich.html

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