Mumps
Mumps, im Volksmund auch „Ziegenpeter“ genannt, ist eine akute Virusinfektion. Sie betrifft hauptsächlich Speicheldrüsen- und Nervengewebe. Das Virus befällt neben der Ohr- und Bauchspeicheldrüse nach der Pubertät auch Hoden und Eierstöcke. Bei Männern betrifft dies nach der Pubertät 25–30 % und kann lebenslange Unfruchtbarkeit verursachen.
Mumps kann auch zu einer Entzündung des Gehirns oder der Hirnhaut sowie zu Taubheit führen.
Die Impfung gegen Mumps ist im Gratisimpfprogramm für Kinder und Jugendliche enthalten.
Mehr dazu: Mumps bei EDC Europe
Mumps im Detail
Erreger: Mumps-Virus (Fam. Paramyxoviridae)
Erregervorkommen: Mensch
Verbreitung: weltweit, in Europa Häufung der Infektionen in den Wintermonaten in Kindergärten, Schulen, Kasernen etc. WHO Ziel: Ausrottung des Virus (wie bei Pocken).
Inkubationszeit: ca. 3 Wochen
Ansteckungsrisiko bei Kontakt (Kontagionsindex): 40 Prozent
Infektionsquellen und Übertragung: Tröpfcheninfektion, selten indirekt durch feuchte, kontaminierte Gegenstände wie Essgeschirr.
Krankheitsbild: 30-40% verlaufen inapparent (ohne Krankheitszeichen). Wenn Symptome: Beginn meist mit allgemeinem Krankheitsgefühl, subfebrilen Temperaturen, Müdigkeit, Kopf-, Hals-, Nacken- und Ohrenschmerzen. Anschwellen der Ohrspeicheldrüse (Parotisschwellung) zunächst einseitig, später (bei rd. 80 Prozent der Erkrankten) beidseitig.
Komplikationen: Gehirn- und Gehirnhautentzündungen, davon 3-15% klinisch relevant, in 70% der Fällen wird eine Liquorveränderung ohne Klinik festgestellt. Hoden-, Eierstock- und Schilddrüsenentzündungen, Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis) mit möglichen Folgeschäden wie Hörschäden, Sterilität (Zeugungsunfähigkeit), Diabetes.
Vorbeugung (Prophylaxe): Schutzimpfung mit Lebendimpfstoff (als Kombination mit Masern- und Röteln-Impfstoff).
Malinowski, W.: Impfungen in Österreich und anderen europäischen Ländern, Facultas Universitätsverlag, Wien 2005
Quast, U. et al.: Impfreaktionen, Hippokrates Verlag, Stuttgart 1997
DGPI Handbuch Infektionen bei Kindern und Jugendlichen, 6. Auflage, Thieme Verlag 2013
(Ergänzt und überarbeitet von Prof. Dr. Diether Spork, Impfreferent der ÄK Steiermark und Dr. Andreas Trobisch, Assistenzarzt an der Univ.-Kinderklinik des LKH-Graz.)