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Röteln

Die Impfung gegen Röteln ist im Gratisimpfprogramm für Kinder und Jugendliche enthalten.

Röteln (Rubella) werden durch das Einatmen virushaltiger Tröpfchen übertragen. Zwar treten typischerweise Fieber, Ausschlag und eine Schwellung der Lymphknoten auf, eine Rötelninfektion kann aber auch uncharakteristisch und unbemerkt verlaufen.

Für die Kinder selbst verlaufen Röteln meist glimpflich, aber die Infektion ist für Schwangere extrem gefährlich. Sie kann in den ersten Schwangerschaftsmonaten am Embryo schwerste Missbildungen an Gehirn, Herz, Auge und Ohr auslösen. Daher gilt es, durch eine hohe Durchimpfungsrate womöglich zu verhindern, dass ein Röteln-krankes Kind eine schwangere Frau ansteckt.

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© Wissenschaftliche Akademie für Vorsorgemedizin.


Röteln (Rubella) bei ECDC Europa


Röteln im Detail
   
Erreger: Röteln-Virus (Fam. Togaviridae)

Erregervorkommen: Mensch

Verbreitung: weltweit, WHO Ziel: Ausrottung des Virus (wie bei Pocken).

Inkubationszeit: 14 bis 21 Tage

Ansteckungsrisiko bei Kontakt (Kontagionsindex): 20−75 Prozent (je nach Enge des Kontaktes)

Infektionsquellen und Übertragung: Tröpfcheninfektion, aber auch durch Schmierinfektion

Krankheitsbild: Beginn mit allgemeinem Krankheitsgefühl, häufig leichtes Fieber. Später entsteht zunächst im Gesicht ein kleinfleckiger, hellroter Ausschlag, der sich in der Folge auf den ganzen Körper ausbreitet. Typisch sind auch Lymphknotenschwellungen, vor allem im Hals- und Kopfbereich (Nacken).
Komplikationen: An sich sind Röteln eher eine gutartige Erkrankung, die bei Kindern in 50 Prozent ohne Symptomatik verläuft. Vor allem aber bei Erwachsenen können als seltene Komplikationen Meningoenzephalitis, Herzmuskelentzündung, häufig auch Arthritiden (Gelenksentzündungen), welche bevorzugt weibliche postpubertäre Jugendliche und Erwachsene betrifft, sowie Sekundärinfektionen wie Mittelohr- oder Lungenentzündung auftreten. Selten tritt auch eine Gerinnungsstörung (thrombotisch thrombozytopenische Purpura) oder Enzephalitis auf. Sehr selten tritt eine schwere progressive Rubella Panezephalitis auf. Die folgenschwerste Komplikation ist die Rötelnembryopathie (Ansteckung des Embryos während der Schwangerschaft), deren Folgen von schweren Missbildungen (z. B. an Augen, Ohren, Herz) bis zum Tod (Abortus) reichen.
 
Vorbeugung (Prophylaxe): Schutzimpfung mit Lebendimpfstoff (als Kombination Masern- und Mumps-Impfstoff).


Quellen: H. Kolleritsch und K. Möstl: Impfen 2004, Dr. Peter Müller Buch- und Kunstverlag GmbH, Wien 2004
Malinowski, W.: Impfungen in Österreich und anderen europäischen Ländern, Facultas Universitätsverlag, Wien 2005
Quast, U. et al.: Impfreaktionen, Hippokrates Verlag, Stuttgart 1997
DGPI Handbuch Infektionen bei Kindern und Jugendlichen, 6. Auflage, Thieme Verlag 2013
(Ergänzt und überarbeitet von Prof. Dr. Diether Spork, Impfreferent der ÄK Steiermark und Dr. Andreas Trobisch, Assistenzarzt an der Univ.-Kinderklinik des LKH-Graz.)

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